Samstag, 31. Januar 2009

ZivildienerIn?

Im aufgeklärten und politisch korrekten Umfeld, in dem ich mich als Zivildiener bewege, ist es selbstverständlich, Begriffe grundsätzlich zu gendern. Das ist neudeutsch und bedeutet im Wesentlichen, in der deutschen Sprache an sich geschlechtsneutrale Begriffe durch Anfügen der Endsilbe -In bzw. -Innen sexistisch aufzuladen, ganz im Orwellschen Sinne unter der Vorgabe, eigentlich genau das Gegenteil zu wollen. Dabei hat allerdings streng selektiv vorgegangen zu werden. So werden beispielsweise Begriffe wie WissenschaftlerInnen oder NobelpreisträgerInnen grundsätzlich gegendert, Wörter wie Verbrecher, Mörder, Soldaten oder Zivildiener hingegen nie.

Gestatten

Zuerst eine Klarstellung. Weder bin ich 18, wie das Bild vermuten ließe, noch bin ich eine Frau. Ja, ich weiß. Mir tut es auch leid. Ich bin ein Mann. Außerdem bin ich 30, unrasiert, verheiratet und Unternehmer. Abgesehen vielleicht vom Vollbart insgesamt alles keine Voraussetzungen, die mir wirklich weiterhelfen, wenn ich nächsten Montag meinen Zivildienst antreten muss. 9 Monate, die mich massiv diskriminieren gegenüber meinen Wettbewerbern, sofern sie keine Männer oder Österreicher sind – was übrigens, weil man die Geschichte nicht mehr zurückdrehen kann, beides recht häufig vorkommt. 
Stimmt alles, hätte ich mir aber vorher überlegen müssen. Ja, wenn das so einfach wäre. Willkommen auf meinem Blog.

G'horschamster Diener